Unsere Namenspatronin:         Therese Prinzessin von Bayern
(12.11.1850 München – 19.09.1925 Lindau)

Therese wurde als einzige Tochter des Prinzregenten Luitpold von Bayern und der Prinzessin Auguste von Toskana, Erzherzogin von Österreich, in München geboren.  Sie wuchs mit ihren Brüdern Ludwig, Leopold und Arnulf auf, genoss Privatunterricht bei ihrer Mutter und entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Pflanzen, Tiere und Kulturen. Ihr außergewöhnliches Sprachtalent entwickelte sich im Kindesalter.

Da Thereses große Liebe Prinz Otto von Bayern geistig erkrankte, blieb sie unverheiratet. Dafür war sie nach dem frühen Tod der Mutter lange Zeit die vertraute Frau an der Seite ihres Vaters und übernahm neben häuslichen auch repräsentative Funktionen.

In der damaligen Zeit war es Mädchen untersagt, an Gymnasien oder Universitäten zu studieren, sodass sich Therese ihr Wissen im Selbststudium erwarb. Hier waren Eifer, Wissensdurst, Ehrgeiz und Gewissenhaftigkeit von Vorteil.

Bereits im Alter von 21 Jahren war ihre Abenteuerlust so groß, dass sie Europa und Nordafrika bereiste. Es folgten Forschungsreisen nach Nord- und Südamerika, zum Polarkreis, durch Russland und nach Griechenland. Damit sie sich in der jeweiligen Landessprache unterhalten konnte, lernte Therese 11 Sprachen in Wort und Schrift. Auf ihren Reisen verfasste sie zahlreiche Reiseberichte und naturwissenschaftliche Publikationen, sammelte  Tiere und Pflanzen und erhielt zunehmend Anerkennung.
Sie schrieb Tagebücher und hatte Briefkontakt zu diversen Universitätsprofessoren.

1892 wurde sie Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; 1897 wurde Therese die Ehrendoktorwürde der Universität München verliehen – erst sechs Jahre später war es Frauen in Bayern erlaubt, an einer Universität zu studieren.

Kurz und prägnant wird sie immer wieder als Ethnologin, Zoologin, Botanikerin und Schriftstellerin bezeichnet. Es gelang ihr, sich aus höfischen Zwängen und gesellschaftlichen Erwartungen zu befreien und ihre Visionen von einem selbstbewussten Leben zu verwirklichen.  

Viele bayerische naturwissenschaftliche Museen stellen noch heute wertvolle Schätze aus, welche Therese auf ihren Abenteuerreisen gesammelt hat.

Voraussetzung für ihren Aufstieg waren unbezähmbarer Wissensdurst, ungeteilte Konzentration auf ein als wichtig erkanntes Ziel und Bereitschaft zum Überwinden von Strapazen.

http://www.zeit.de/2014/08/erster-weltkrieg-therese-von-bayern

http://www.bsb-muenchen.de/die-bayerische-staatsbibliothek/abteilungen/handschriften-und-alte-drucke/nachlaesse-und-autographen/therese-prinzessin-von-bayern

http://www.deutschlandradiokultur.de/prinzessin-mit-forschergeist.950.de.html?dram:article_id=139746

Dr. Hadumod BUSSMANN (2014): “Ich habe mich vor nichts im Leben gefürchtet”. Die ungewöhnliche Geschichte der Therese Prinzessin von Bayern; Insel Verlag